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TRAILRUNNING und was diesen Sport so besonders macht.

Stephanie Lieb, Athletin im TEAM WOHLLEBEN, stellt uns heute ihre große Leidenschaft, das Trailrunning vor. Außerdem erfahrt ihr, was man dafür an Ausrüstung braucht. Am Ende des Artikels gibt es noch zwei ihrer Lieblingstrail-Strecken im Raum Coburg als Download zum Nachlaufen. Dort könnt ihr erste “Trailluft” schnuppern und euch so richtig austoben.

Was aber bedeutet Trailrunning eigentlich? Wörtlich übersetzt ganz einfach „Pfadlaufen“, und das schließt von vorn herein schon mal eines aus, nämlich Straße. Trailrunning meint im Grunde also nichts anderes als Laufen abseits asphaltierter Wege. Für mich ist das schon lange der Sport, den ich am liebsten betreibe, und es werden immer mehr Läufer, die es auf die Pfade zieht. Die Gründe dafür sind vielfältig:

Laufen als Naturerlebnis

Runter von der Straße bedeutet rein in die Natur. Durch Wälder, an Seen vorbei, im alpinen Gelände, über Mittelgebirge, Dünen oder flach am Strand, selbst in Städten finden sich Parks, die Trailrunning möglich machen. Die Landschaften sind abwechslungsreich und spannend. Und wo lässt es sich besser vom Alltag abschalten als draußen in der Natur?

Kopf an!

Trailrunning ist so viel mehr als einfach einen Fuß vor den anderen setzen und Strecke oder Tempo machen. Es erfordert ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Konzentration, je anspruchsvoller der Untergrund, desto mehr. Über Wander-, Wiesen- und Wurzelwege, Sand, Fels oder Geröllfelder ist vorausschauendes Laufen gefragt. Den Blick immer ein paar Meter voraus und mit den nächsten Schritten auf das reagieren, was die Augen erfasst haben. Das bedeutet Körper und Geist in perfektem Zusammenspiel.

Abwechslung in jeder Hinsicht

Nicht nur das Terrain ist beim Trailrunning sehr unterschiedlich, je nach Geländegegebenheit muss auch die Lauftechnik angepasst werden: Mit schnellen, kurzen Schritten die Kraft der Wadenmuskulatur zu nutzen, erhöht die Effizienz bergauf. Wenn es steiler wird, ist eher zügiges Gehen gefragt. Dann macht es durchaus Sinn in den Gehschritt zu wechseln, um Kraft zu sparen. Bergab ist Oberschenkeleinsatz gefragt, dazu lange Schritte und ein bisschen Mut, um den richtigen Flow zu finden und sich selbst nicht allzu sehr zu bremsen. Und je nach Gelände muss auch durchaus mal gestiegen oder gesprungen werden. Abwechslung ist also das, was es ausmacht.

Der Weg ist das Ziel

Anders als beim reinen Straßenlauf spielen Zeit und Pace eine untergeordnete Rolle. Kein Gelände ist wie das andere, kein Wettkampf gleicht dem anderen. Während bei 10 Kilometer-, Halbmarathon- oder Marathonläufen auf der Straße der Fokus hauptsächlich darauf liegt, Bestzeiten zu verbessern, ist das bei Trailrunningwettbewerben gar nicht möglich. Da sind die Strecken mal alpin, steil und felsig, mal mit mehr, mal mit weniger Höhenmetern, mal nur mit leichtem Auf und Ab, mal über Wiesen-, mal über Sand- oder Schotterwege, in keinem Fall aber miteinander vergleichbar. Und auch die Streckenlängen variieren sehr viel mehr und halten sich an keine Vorgaben. Mit einer bestimmten Zielzeit an den Start zu gehen, macht also gar keinen Sinn, vielmehr gilt hier der Grundsatz „Der Weg ist das Ziel“.

Nur wo Du zu Fuß warst, warst Du wirklich

Trailrunning bietet wie kaum ein anderer Sport die Möglichkeit, Gegenden zu erkunden und zu entdecken, denn nur zu Fuß kommt man eben wirklich überall hin. So lässt sich unsere (Um)welt sehr viel bewusster wahrnehmen. Und für mich persönlich bedeutet es auch ein großes Maß an Freiheit.

Für alle, die sich bisher hauptsächlich auf der Straße bewegt haben, aber gerne auch diese Freiheit genießen würden, gibt es hier noch ein paar Ausrüstungstipps. Sie erleichtern den Einstieg und sind teilweise auch unerlässliche Begleiter, um diesen wunderbaren Sport richtig genießen zu können:

Die Ausrüstung:

Das Wichtigste: Das richtige Schuhwerk.

Versucht nicht mit Euren Straßenschuhen das Gelände unsicher zu machen! Besorgt Euch Trailrunningschuhe, Sie sind mit der entsprechend profilierten Außensohle, stabilerem Obermaterial und spezieller Passform dafür gemacht, Euch sicher über Stock und Stein zu bringen. Die Auswahl ist groß, und es gibt inzwischen sogar auf bestimmte Geländeformen und Streckenlängen angepasste Modelle. Lasst Euch am besten vor Ort beraten. Eure Füße werden es Euch danken!

Trailrunningstöcke

Auch wenn einige vielleicht erst mal denken werden „Was will ich denn mit Stöcken beim Laufen“? Glaubt mir, Ihr werdet im entsprechenden Gelände froh sein, die Stöcke als Hilfsmittel dabei zu haben. Sie unterstützen Euch beim schnellen Gehen und Laufen bergauf, indem Ihr mit ihrem Einsatz die Beinmuskulatur entlastet. Bergab können sie Eure Balance unterstützen oder auch sonst hilfreich sein, wenn es z.B. darum geht, trockenen Fußes einen Bach zu überqueren. Der richtige Stockeinsatz ist mit ein bisschen Übung schnell gelernt und der Nutzen immens.

Laufrucksack mit Notfallausrüstung

Es gibt für das Trailrunning spezielle leichte und sehr bequeme Laufrucksäcke oder Westen, die eng am Körper sitzen und das Laufen in keiner Weise behindern, aber dafür sorgen, dass man für alle Situationen gerüstet ist. Dazu empfiehlt sich noch ein passendes Trinksystem, um immer ausreichend mit Flüssigkeiten versorgt zu sein. Weitere bestimmte Dinge sollte man auf dem Trail immer dabei haben: Erste-Hilfe-Set, Rettungsdecke, Handy, Wind-/Regenjacke, nährstoffreiches Getränk und Notfallgel und/oder -Riegel. Je nachdem, wo oder wie lange man unterwegs ist, kommen eventuell noch Überziehhose, Stirnlampe, Mütze und Handschuhe dazu. Ich laufe grundsätzlich mit Rucksack und war auch auf meinen Hometrails schon oft froh über das ein oder andere Teil dieser „Pflichtausrüstung“.

Laufuhr mit GPS

Mit einer Laufuhr mit GPS lassen sich Strecken planen oder herunterladen und ablaufen. Das hat den Vorteil, dass man sehr einfach neue Gegenden erkunden kann, ohne dass man sich zwingend dort auskennen muss. Länge, Höhenmeter usw. können vorher festgelegt werden. Bei einem Lauf „ins Blaue“ habe ich mit der Uhr die Möglichkeit, meine zurückgelegte Strecke nachzuvollziehen. Und wenn ich unterwegs mal gar nicht mehr weiß, wo ich bin, kann ich mich auf der Karte (wenn Kartenmaterial vorhanden) orientieren oder mich einfach zu meinem Ausgangspunkt zurück lotsen lassen.

Auch bieten beinahe alle Trailrunningveranstaltungen ihre Strecken im Vorfeld als GPS-Track zum Runterladen an, was sich bei kurzzeitiger Orientierungslosigkeit während solcher Läufe ebenfalls schon des Öfteren bewährt hat.

Stephanies Lieblings-Hometrails als Download

Was man vielleicht noch wissen sollte, wenn man sich von der Straße wegbewegt: Es kann dreckig werden, und zwar richtig! Und manchmal bleiben auch diverse Schrammen nicht aus. Das gehört genauso dazu wie das Suchen nach dem Weg. Schließlich ist Trailrunning immer auch ein wenig Abenteuer und niemals berechenbar. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, entsprechend ausgerüstet ist, und das ganze hier in der Gegend erst einmal ausprobieren möchte, für die oder auch für alle, die schon länger au den Pfaden dieser Welt unterwegs sind, gibt es hier noch zwei meiner Lieblings-Hometrails zum Nachlaufen. Denn es müssen nicht immer die Alpen oder irgendwelche entlegenen Inseln sein. Trailrunning kann ganz einfach vor der Haustür beginnen. Also die passenden Schuhe an, raus in die Natur und genießen!

Trail Callenberger Forst und Hoffmannsteiche –> Link zur Tour: https://www.komoot.de/tour/467660148?ref=wtd

Höhn Trail: –> Link zur Tour: https://www.komoot.de/tour/451640823?ref=wtd

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