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Projekt7 – Rennbericht Arlberggiro

Anreise

Am Sonntag, den 01.08.2022, stand ich seit langer Zeit mal wieder an der Startlinie des Arlberg Giro. Ein für meine Verhältnisse eher „kurzes“ Radrennen. Mit seinen 150km und 2500hm verspricht es ein schnelles aber auch hartes Rennen zu werden. Für mich ist es außerdem der letzte Formcheck vor dem Ötztaler, um nochmal zu schauen, wie die Form ist und um mein Setup auf Herz und Nieren zu prüfen.

Am Freitagmorgen ging es los in Richtung Sankt Anton am Arlberg, für mich selbstverständlich, dass die Familie mit an Bord ist. Kurzerhand wurde das Rennen in einen Kurzurlaub integriert.

Für mich stand am Freitag eine lockere Fahrt mit schnellen Beinen auf dem Plan, heißt eineinhalb Stunden um die 60% der FTP und einer 90er Trittfrequenz. Das ganze dient dazu die Muskulatur nach der langen Autofahrt wieder etwas aufzulockern.

Anschließend gab es noch Abendessen und wir haben den Tag gemütlich ausklingen lassen. Samstag war ebenfalls gemütlich geplant, das Wetter hat sein übriges dazu beigetragen, denn es hat den ganzen Tag geregnet. Die von Coach Ralf geplante 1h Vorbelastung wurde auf 25min Rolle fahren auf der Terrasse geändert. Die Startunterlagen abholen und eine Runde ins Hallenbad waren unsere ganze Tagesaufgabe. Am Abend gab es dann traditionell Nudeln mit Tomatensoße!

Raceday

Der Wecker geht um 4:20Uhr, zum Frühstück gibt es Bananenbrot und Muffins, hier darf es gerne auch mal „Schrott“ sein, Hauptsache nichts Schweres. Die Wetteraussichten sind trocken aber kühl, ich entscheide mich für Armlinge und Windweste, denn die lassen sich am Anstieg zur Silvretta leicht ausziehen.

Verpflegung

Als Verpflegung habe ich zwei 700ml Flaschen mit je 45g Kohlenhydrate (KH) und 6 Gel Tuben mit ebenfalls jeweils 45g KH an Bord. Ich plane mit einer Fahrzeit von 4:30 Stunden. In der ersten Stunde nehme ich nichts zu mir und habe somit bei einem Verbrauch von 90g KH/h Energie für 5h dabei, mehr geht nicht rein.

Start aus dem zweiten Block

Aufgrund meiner späten Anmeldung musste ich aus Startblock Zwei starten, was ich bis zum Start allerdings nicht wusste, dass der zweite Startblock sieben Minuten nach dem Ersten ins Rennen geschickt wird. Damit will man das Fahrerfeld in der schnellen Abfahrt vom Arlberg-Pass entzerren. Finde ich gut, war aber für mein Rennen nicht von Vorteil. Naja nicht so schlimm, denn mein Coach und ich haben uns für das Rennen eh einen anderen Plan gemacht. Der Fokus lag auf den Wattwerten und Performanz an den Anstiegen, weniger auf der Position im Ziel.

Der Plan für das Rennen

Wir haben uns vorab drei Stellen herausgesucht an denen ich versuchen wollte konstant mein Tempo zu fahren. Am ersten Anstieg zum Arlberg-Pass (ca.25min) wollte ich etwas intensiver fahren, 320 bis 330 Watt (4,75-4,9 W/Kg) im Schnitt.

Als zweite Stelle haben wir uns die Auffahrt zur Silvretta (ca.45min) ausgesucht. Hier war der Plan mit 290 bis 300 Watt (4,3-4,5 W/Kg) hochzufahren, zu schauen was geht und wie es sich anfühlt.

Als dritte Stelle der Schluss zurück nach Sankt Anton, hier wollte ich schauen was noch im Tank ist, in der Gruppe offensiv mitfahren oder sogar aus der Gruppe lösen. Allgemein wollte ich das Rennen eher offensiv fahren, heißt Gruppen aktiv schnell machen oder auch mal weg fahren wenn es möglich ist um zu schauen wo die Grenzen liegen.

Arlberg-Pass

Hier konnte ich mit 316 Watt (4,7 W/Kg) den Plan so gut wie umsetzen, lediglich in den Flachstücken am Schluss habe ich etwas zu wenig getreten, hier wäre es auch Sinnlos gewesen vor der Kuppe aus der Gruppe zu fahren und alleine in die Abfahrt zu starten.

Silvretta

Hier konnte ich den Plan eins zu eins umsetzen, schon von Beginn des Anstiegs hat sich unsere Gruppe zerlegt und wir sind auf viele Fahrer aus Startblock Eins aufgefahren. Ich konnte mich also nur auf mich konzentrieren und versuchen bis oben mein Tempo zu fahren. Mit 297 Watt (4,4 W/Kg) über die 44 Minuten war ich sehr zufrieden.

Zurück nach Sankt Anton

Hier habe ich mich noch recht gut gefühlt und habe immer wieder versucht das Tempo in meiner Gruppe hochzuhalten, als ich dabei immer wieder ein Loch zwischen mir und der Gruppe aufgefahren habe, entschied ich mich dazu, es alleine zu probieren und bin aus der Gruppe raus gefahren. Alleine auf dem Weg zum Ziel konnte ich nochmal 292 Watt (4,35 W/Kg) über 27 Minuten treten.

Am Ende wurde es sogar der 26 Platz gesamt mit einer Zeit von 4:07:42 was 36,3km/h im Schnitt macht! Für mich ein rundum gelungenes Rennen.

Ich denke wir sind wieder voll auf Kurs Projekt 7 und der Ötztaler kann kommen!

Demnächst werde ich euch noch explizit was zu meinem Wettkampfrad erzählen oder auf die Herstellung meiner eigenen Gels eingehen. Wenn Du das nicht verpassen willst,  abonniere wohlleben_bikes oder checke regelmäßig den Blog von SpeedVille. 

Bis dahin, euer Pascal! 

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