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Wie buchstabiert man eigentlich TRANSALPINE RUN?

Unsere Ultra-Läuferin Stephanie Lieb, war in diesem Jahr beim Transalpine Run am Start. Neben gigantischen Impressionen, plaudert sie aus dem Nähkästchen.  Was sie in der Woche so erlebt hat, was es mit dem bekanntesten Etappen Rennen so auf sich hat und welche Tipps sie euch geben kann, lest ihr in ihrem Mega-Artikel! Viel Spaß damit. 

T wie TAR / Teampartner:

Kurz für Transalpine Run 300 Teams, je 2 Läufer, 3 Länder, 7 Tage, 240 Kilometer, 14.700 Höhenmeter… Das sind die nackten Zahlen des Transalpine Run 2021. Eigentlich sollten es etwa 30 Kilometer und 2.500 Höhenmeter mehr sein, aber leider wurde die letzte Etappe coronabedingt gestrichen und so hatten wir dieses Jahr nicht erst nach acht, sondern bereits nach sieben Etappen das Endziel erreicht. Dem Transalpine Run stellt man sich im Zweierteam. Die Auswahl des richtigen Teampartners ist immens wichtig und zu einem großen Teil mitentscheidend, wie diese Woche verlaufen wird. Man sollte leistungsmäßig auf einem ähnlichen Niveau unterwegs sein, sonst kann es schnell stressig werden. Dies gilt sowohl für den schwächeren Läufer, der gefühlt immer nur hinterher hetzt, als auch für den schnelleren Läufer, der sich eventuell unterfordert fühlt, schneller könnte und vor allem wenn Ambitionen im Spiel sind, zusehen muss, wie die Konkurrenz davonläuft. Außerdem ist es wichtig, dass man menschlich gut harmoniert und sich aufeinander verlassen kann. Mein Tiroler Laufpartner Reinhard Wohlfarter und ich standen schon 2019 zusammen an der Startlinie, haben diesen mit dem 2. Platz in unserer Kategorie sehr gut gemeistert und wussten daher genau, was uns als Team erwarten wird. Damals war ich kurzfristig für seinen aus gesundheitlichen Gründen ausgefallenen Partner eingesprungen. Wir kannten uns von einem gemeinsamen Lauf drei Jahre zuvor und wussten, dass es passen könnte, aber so eine Woche gemeinsam zu bewältigen ist dann doch noch mal anders. Bei uns hat es von Anfang an perfekt harmoniert, und wir wurden zum Dream-Team leistungsmäßig auf annähernd gleichem Niveau unterwegs und menschlich hätte es nicht besser passen können. Diese Woche legte bei uns den Grundstein zu einer echten Freundschaft. Daher war ich sofort dabei, als er sich wünschte, mit mir zusammen heuer noch mal an den Start zu gehen, um seinen zehnten Transalpine Run zu absolvieren. Wie immer erwischte er einen grottenschlechten ersten Tag. Ich kannte das schon aus 2019…. Der Fluch der ersten Etappe: Wenig Luft, wenig Kraft, dafür viel Unwohlsein und ordentlich Krämpfe in den Beinen. Für mich als Teampartner bedeutete das, motivieren, unterstützen, geduldig sein, aufmuntern und diejenigen, die an der Strecke standen und sich um ihn sorgten, zu beruhigen. Da hätte wohl kaum einer was darauf gegeben, dass wir in diesem Tag zusammen ins Ziel kommen, geschweige denn die ganze Woche durchhalten würden.  Immerhin hatte ich so mehr Zeit, die gigantische Landschaft zu genießen und konnte mich für die letzte Etappe 2019 revanchieren. Damals hatte Reinhard mich den Berg hochschieben müssen, diesmal war ich diejenige, die ihn nach oben katapultierte, echtes Teamwork eben.

R wie Respekt/ Run2

Respekt war für mich in jeder TAR Woche bisher immer allgegenwärtig: Respekt vor dieser Herausforderung Transalpine Run an sich, aber auch Respekt vor jeder einzelnen Etappe, Respekt vor der Natur und ihren Gewalten und v. a. Respekt im zwischenmenschlichen Bereich. Jeder respektiert den anderen und dessen Leistung, egal ob schnelle oder langsame Läufer, egal ob Sieger oder Letztplatzierte, egal wer in welcher Position Teil dieser TAR-Family ist. Überhaupt ist dieser Begriff der „Familie“ kein leeres Wort. Im Laufe der Woche wächst diese ganze große Gemeinschaft tatsächlich zu so etwas wie einer Familie zusammen. Das ist nur sehr schwer in Worte zu fassen, das muss man erleben. Man freut sich zusammen, man leidet zusammen, man sorgt sich um die anderen oder, wenn nötig, versorgt sie hilft sich gegenseitig, muntert sich auf und diese Verbindung wird mit jedem Tag enger. Natürlich gibt es, wie überall auch ein paar schwarze Schafe, aber das sind so wenige, die fallen kaum auf. Für alle, die sich die acht Tage des TAR (noch) nicht zutrauen, gibt es die Möglichkeit, sich für den RUN2 anzumelden. Gestartet wird ebenfalls in Zweierteams, die Strecke beschränkt sich aber auf die ersten zwei Etappen. Der RUN2 ist eine sehr gute Möglichkeit, in das Abenteuer Transalpine Run rein zu schnuppern und eine Ahnung zu bekommen, was über acht Etappen auf einen zukommen würde.

Stephanie Lieb läuft einen Berg hoch

A wie atemraubende Aufstiege/Atemberaubende

Aussichten/Adrenalinausschüttende Abstiege / Aerztliche Versorgung
 Die zu bewältigenden Höhenmeter beim TAR sprechen eigentlich schon eine deutliche Sprache, und sie rauben einem mitunter ordentlich den Atem. Das liegt zum einen daran, dass man in einer gewissen Höhe unterwegs ist und doch öfter mal die 3.000 er Marke ankratzt oder sogar überschreitet, zum anderen gibt es immer wieder diese Anstiege, die gefühlt senkrecht nach oben gehen und/oder nicht enden wollen. Der längste Anstieg in diesem Jahr betrug auf der letzten Etappe 1.800 Höhenmeter am Stück. Für mich als Flachlandtiroler sind das ganz spezielle Herausforderungen, da sich so was in unserer Gegend eigentlich nicht trainieren lässt. Für Reinhard dagegen ist das kein Problem, hat er doch das Glück im Pitztal heimisch zu sein und damit das beste Trainingsgelände direkt vor der Haustür zu haben. Ein paar Mal im Jahr bin ich natürlich auch in den Bergen unterwegs, aber weil ich weder so viel Freizeit noch den nötigen Geldesel habe, um das so oft zu machen wie ich gerne würde, musste ich in der Vorbereitung eben ein bisschen improvisieren. Da ist es dann schon mal vorgekommen, dass ich zwei oder drei Mal über die beiden Gleichberge rauf und runter gerannt bin oder am Ochsenkopf die Skipiste zehn Mal rauf und runter, bis ich über 3.000 Höhenmeter beisammenhatte. Die hochalpinen Passagen inklusive seilversicherten Kletterstellen kann man da zwar schlecht simulieren, aber dafür habe ich zum Glück genug Bergerfahrung und vor allem großen Spaß daran, je technischer, umso lieber ist es mir. Hat man die kräftezehrenden Aufstiege geschafft, wartet oben immer die Belohnung in Form einer atemberaubenden Aussicht, die einen die Anstrengung ziemlich schnell vergessen lässt. In solchen Momenten lohnt es sich kurz innezuhalten und zu genießen. Und auch wenn es bei uns ab der zweiten Etappe wieder um eine Platzierung unter den ersten drei unserer Kategorie ging, haben wir das immer wieder getan. Denn auch deshalb machen wir solche Läufe! Speziell in diesem Jahr war das wirklich jeden Tag ein ganz besonderer Genuss, denn wir hatten durchweg schönes und sonniges Wetter und keinen einzigen Tag Niederschlag. Ich glaube, das gab es in der ganzen Geschichte des TAR noch nie. 

Ist man den Berg erst mal oben, wartet auf der anderen Seite natürlich unweigerlich der Abstieg. Vor allem die technischen Passagen in höheren Lagen mit Geröll und Fels liegen Reinhard und mir besonders gut. Meist geht es natürlich auch sehr steil nach unten, sodass bei dem ein oder anderen schon mal das Adrenalin ins Blut schießen kann. Grundsätzlich sollte sich jeder, der mit einem Start liebäugelt, bewusst sein, dass man teilweise im hochalpinen und unwegsamen Gelände unterwegs ist, man Fels- und Schneekontakt hat, auch mal die Hände zu Hilfe nehmen muss und Schwindelfreiheit unbedingt gegeben sein sollte. 

Ein Hoch auf die Medical Crew! In die Schlange vor deren Zelt, die mit jedem Tag länger wird, mussten Reinhard und ich uns glücklicherweise nie einreihen. Aber es ist beruhigend zu wissen, dass diese Leute da sind und wirklich alles tun, um kleinere und größere Wehwehchen in den Griff zu bekommen. Sie haben durch ihre Versorgung sicherlich dem ein oder anderen schon das Finish ermöglicht, das sonst womöglich auf der Kippe gestanden hätte. Außerdem sind sie jeden Tag auf der Strecke unterwegs, um auch dort Hilfe leisten zu können.

N wie Nudeln

Die sollte man mögen. Jeden Tag findet am Abend der sogenannte Pastaplausch statt, der vom jeweiligen Etappenort ausgerichtet wird. Und gemäß seinem Namen werden meistens auch wirklich Nudeln angeboten. Zwar in verschiedenen Variationen und mit wechselnden Soßen, aber am Ende sind es halt immer Nudeln. Heuer gab es zu unserem großen Jubel zwischendurch einmal Reis und einmal Kartoffeln…. Wie man sich doch über einfache Dinge so freuen kann!

Stephanie Lieb mit ihrem Teampartner beim Transalpine Run 2019

S wie Start / Strecke / Schlaf  

Legendär ist der Start beim Transalpine Run. Wenn man einmal dabei war und jeden Morgen mit dem AC/DC Song „Highway to Hell“ auf denselben geschickt wurde, wird dieses Lied wohl ewig eine Gänsehaut verursachen. Ich jedenfalls bin, wann immer es aus irgendeinem Lautsprecher dröhnt, sofort in den Zustand der Anspannung, Freude und Aufregung zurückversetzt, der in diesen Momenten herrscht. Gestartet wird am ersten Tag gemeinsam und ab dem zweiten Tag in Startblöcken zeitversetzt, um das Läuferfeld zu entzerren. Entscheidend, in welchem Block man sich einreihen muss, ist die Platzierung, die man gerade hält. Durch unseren schlechten Start auf der ersten Etappe waren wir am zweiten Tag in Startblock B eingeteilt, was sich für uns als perfekt herausstellte. Wir konnten ganz vorne starten und waren so schnell, dass wir nicht im Stau stehen mussten, der sich an der Engstelle zum ersten Anstieg weiter hinten im Feld bildete. Reinhard ging es an diesem zweiten Tag erwartungsgemäß wieder gut, und so konnten wir, ohne auf andere Teams vor uns achten zu müssen, voll auf Angriff laufen. Im Etappenziel hat uns das den Tagessieg bei den Senior Master Mixed Teams beschert, und wir konnten gesamt von Platz neun auf Platz vier vorrücken. Das war UNSER Start an diesem Tag!

Zwar kamen auf die eigentlich angekündigte Strecke jeden Tag einige Kilometer und Höhenmeter drauf, die im Laufe der Woche im Läuferfeld zu den „Hafenmair-Metern“ wurden (nach dem Streckenchef Martin Hafenmair benannt), das störte uns allerdings wenig. Die Streckenführung insgesamt war sehr abwechslungsreich, wunderschön und bot für jeden Teilnehmer etwas. Einige „Rennpassagen“ auf Asphalt oder Schotter lassen sich bei solchen Etappenläufen nie vermeiden, vor allem am Anfang oder Ende der Tagesetappen, und auch wenn Reinhard und ich es nicht wirklich mögen, gibt es im Starterfeld immer genug Läufer, die das sehr gut können und sich darüber freuen. Wir haben dafür die reichlich vorhandenen Pfade, Steige und Kletterpassagen genossen.

Schlaf kommt grundsätzlich immer zu kurz. Besonders für mich als Nicht-Morgenmensch sind die Starts um 7:00 oder 08:00 Uhr in der Früh eine eigene Herausforderung. Damit ich fähig bin, um diese Uhrzeit loszulaufen und Leistung zu bringen, muss ich um 4:00 bzw. 5:00 Uhr aufstehen. Und nachts kommt der Körper oft nicht zur Ruhe, da er sich in einer Art Nachbrennmodus befindet, und auch die vielen Eindrücke des Tages wollen verarbeitet werden.

A wie Ausdauer

Für eine Unternehmung wie den Transalpine Run ist man eine gewisse Ausdauer nicht nur von Vorteil, sondern auch unbedingt nötig, um nicht jeden Tag gegen die Cut-off-Zeiten kämpfen zu müssen. Die Woche kann sonst sehr schnell sehr stressig werden. Und länger unterwegs bedeutet auch kürzere Regenerationszeit bis zum nächsten Start. Zum Glück mussten wir uns über Cut-off-Zeiten zu keinem Zeitpunkt Gedanken machen. Selbst als es Reinhard auf der ersten Etappe so schlecht ging, war das kein Thema. Eine gute Grundlagenausdauer haben wir sowieso, da wir beide aus dem Ultrabereich kommen. Diese kam uns auch bei unserer Aufholjagd zugute, denn trotz des wirklich schlechten ersten Tages haben wir es geschafft, in der Endabrechnung wieder den zweiten Podestplatz der Senior Master Mixed Wertung zu ergattern.

L wie Lachen
 

Gelacht haben wir während dieser Woche unglaublich viel. Lachen verbindet und Lachen hilft. Immer. Im größten Elend noch einen Grund zum Lachen zu finden, kann einen über die Strecke bringen. Mit anderen Teams unterwegs zu scherzen und zu lachen, lässt einem lange Anstiege mitunter wie im Flug vergehen. Unsere „härteste“ Lachetappe war sicher die sechste, bei der mich Reini, der nächste Jahr nach zehn Jahren nicht mehr an den Start gehen will, für zwei Kamele an einen neuen Partner verkauft hat. Aber auch am Morgen vor dem Start oder im Ziel und am Abend gab es mit den anderen Teams und Begleitern immer richtig viel Spaß. Wir waren alle dabei, weil wir es einfach wollten und haben sieben Tage lang das tun dürfen, was wir lieben. Wenn das kein Grund zur Fröhlichkeit ist?!

Stephanie Lieb mit ihrem Teampartner im Zielbereich

P wie Passi / Physio / Pflichtausrüstung  

Mein ganz besonderer Luxus in diesem Jahr war, meinen Freund als Betreuer dabei zu haben. Neben Passi waren noch Reinhards Frau Gisela und sein Sohn Raphael dabei. Die beiden haben Reinhard auch schon bei seinen vergangenen neun Starts begleitet und sind „alte Hasen“. Zu dritt waren sie ein unschlagbares Supporterteam, sodass wir eigentlich fast nur noch laufen mussten.  

Ein ganz wichtiger Teil des Transalpine Runs: Die Jungs und Mädels vom Outdoor Physio Team. Sie kümmern sich jeden Tag um die lädierten Körper und tragen einen großen Teil zum guten Durchkommen bei. Wir hatten nach jeder Etappe einen Slot gebucht, und das war Gold wert! 

Für jedes Team gibt es eine vorgeschriebenen Pflichtausrüstung, die während der Tagesetappen mitgeführt werden muss. Dazu gehören u. a. Laufrucksack, Erste-Hilfe-Set, Handy mit Notfallnummer, lange Laufbekleidung, Regenjacke, Mütze, Handschuhe, Rettungsdecke, Notfallgels bzw. -riegel und Trinkbehälter. Ein Team kann sich einen Rucksack teilen, es muss sich aber natürlich die Pflichtausrüstung für beide Läufer darin befinden. Einige wenige Teams laufen mit nur einem Rucksack und gleichen so eventuelle Leistungsunterschiede aus. Jeweils morgens vor dem Start wird die Ausrüstung am Eingang zum jeweiligen Startblock kontrolliert und gnadenlos jedem der Start verweigert, der diese nicht komplett dabeihat.

I wie Individual Finisher

Es ist alles andere als selbstverständlich, dass man am ersten Tag als Team an den Start geht und am letzten Tag auch als Team durchs Ziel läuft. Zu viel kann unterwegs passieren, und es erwischt jeden Tag aufs Neue einige Läufer, die aus den verschiedensten Gründen leider aussteigen müssen. Aus der Teamwertung fällt man dann natürlich raus, aber der verbliebene Teampartner hat dennoch die Möglichkeit, die restlichen Etappen zu Ende zu bringen und als Individual Finisher im Ziel die verdiente Medaille und das begehrte Shirt in Empfang zu nehmen.

N wie No pain no gain

Wer nicht mit Schmerzen umgehen kann, ist beim TAR definitiv falsch. Die langen Downhills machen sich früher oder später in den Oberschenkeln bemerkbar, die gesamte Muskulatur fragt jeden Tag beim Aufstehen lauter, ob man nicht lieber im Bett liegen bleiben will, Sehnen und Bänder sind gereizt, die ein oder andere kleinere oder weniger kleinere Schramme bleibt meist auch nicht aus, Blasen und andere Blessuren an den Füßen kommen dazu usw. Irgendwann fängt bei jedem irgendwas zu zwicken an. Auch wenn die Vorbereitung und das Training gut waren, so ganz ohne Schmerzen kommt hier keiner davon.

E wie Etappen / Ernährung

Der Transalpine Run besteht normalerweise aus acht Tagesetappen. Dieses Jahr war die letzte Etappe eigentlich von Prad am Stilfserjoch nach Sulden geplant. Da Sulden aufgrund der Coronabestimmungen aber als Etappenort zurückgetreten war und es auch nicht möglich gemacht werden konnte, die letzte Etappe um Prad herum zu laufen, durften wir heuer schon nach sieben Tagen die legendäre Finisherparty feiern. Hier die einzelnen Tagesetappen aus dem vergangenen Jahr im Überblick:

  1. Hirschegg – Lech am Arlberg 33 km, +2.200 Hm, -1.900 Hm
  2. Lech am Arlberg – St. Anton am Arlberg 29 km, +1.850 Hm, -2.000 Hm
  3. St. Anton am Arlberg – Galtür 34 km, +2.500 Hm, -2.200 Hm
  4. Galtür – Klosters 43 km, +2.300 Hm, -2.700 Hm
  5. Klosterns Bergsprint 8,3 km, +900 Hm, -210 Hm
  6. Klosters – Scoul 48 km, +2.450 Hm, -2.300 Hm
  7. Scoul – Prad am Stilfserjoch 44,5 km, +2.500 Hm, -2.900 Hm

Was die Ernährung betrifft, hat wohl jeder Läufer so seine eigenen Vorlieben, v.a. während des Rennens. Ich zum Beispiel kann unterwegs nie viel essen, habe immer ein paar Gels oder/und Smoothies und einen Riegel dabei und in der Trinkflasche grundsätzlich nur Wasser. Das reicht mir im Normalfall auch über 50 km. Eventuell greife ich an der Verpflegung ab und zu mal nach einer Melone oder Orange, das wars dann aber auch. Reini schwört neben seinen Gels auf Suppe, am liebsten Nudelsuppe, und trinkt bevorzugt Iso oder Cola. Eines haben aber wohl alle gemeinsam: Ist man erst mal im Etappenort angelangt, geht es hauptsächlich darum, wo gibt es welches Essen und wie viel davon! Es ist schon erstaunlich, welche Portionen verdrückt werden können, um dem Körper die verbrannte Energie zurückzuführen und für den nächsten Tag wieder leistungsfähig zu sein.

Stephanie Lieb läuft über eine Felsformation in den Bergen

R wie Ruhetag,

oder die fünfte Etappe der Bergsprint. Von den Teilnehmern auch gerne „Der Ruhetag“ genannt. Das liegt zum einen daran, dass man länger schlafen kann. Gestartet wird erst ab 10 Uhr und die Startreihenfolge richtet sich nach der aktuellen Platzierung, die hinteren Platzierungen beginnen. Dann geht es für die Teams im 15-Sekunden-Takt weiter. Zum anderen ist nur eine verhältnismäßig kurze Strecke zu bewältigen. Im Vergleich zu den anderen Tagen ist man also ziemlich schnell im Ziel und hat den ganzen restlichen Tag zum Chillen und Regenerieren.

U wie Unterkunft

Eine ganz eigene Challenge ist es, die verschiedenen Unterkünfte für die Woche zu finden. Wer Stress und Zeit sparen will, hat die Möglichkeit, ein Übernachtungspaket zu buchen, muss dann aber eben die angebotenen Hotels nehmen, die womöglich nicht in direkter Start-/Zielnähe liegen. Normalerweise ist das kein Problem, da eigentlich immer Shuttles angeboten werden. Und hat man, wie wir den Luxus, Begleitpersonen mit Auto dabei zu haben, dann spielt es sowieso keine Rolle, wenn man mal ein paar Kilometer fahren muss. Wir haben unsere Unterkünfte bisher immer selbst gebucht. Man muss aber wirklich frühzeitig anfangen zu suchen und einiges an Zeit mitbringen, bis man die richtige Auswahl getroffen hat. Außerdem braucht man Geduld, da manche Vermieter erst kurz vor Start Zusagen machen.

N wie Normales Leben
 

Nach einer Woche in einer völlig anderen Welt, in der sich alles nur um Laufen, Essen und vielleicht noch Schlafen dreht und in der man jeden Tag in der unendlichen Freiheit der Berge verbringen darf, fällt mir persönlich die Rückkehr in das „normale Leben“ und den Alltag immer sehr schwer. Diese Woche hält nach und lässt sich nicht so leicht abschütteln, man verarbeitet viel erst dann, wenn man wieder zu Hause ist, und es ist tatsächlich anstrengend, das Gefühl zu unterdrücken, jeden Tag einfach wieder raus und weiter diese Freiheit genießen zu wollen. Solltet Ihr jetzt auf den Geschmack gekommen sein, den passenden Teampartner haben und sagen: „OK, lass es uns tun!“, dann sind noch genau diese zwei Buchstaben wichtig für Euch: 

Stephanie lieb mit ihrer Begleitung beim Überschreiten eines Berges

Alles, was du für so ein Abenteuer benötigst findest du bei uns.

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