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Produkttest

Testbericht – Garmin Rally Pedale

Es gibt WATT Neues!

Viele Rennradfahrer werden es kennen. Einmal damit angefangen, wird man früher oder später zur Geisel seiner Werte. Umso schlimmer, wenn es einmal ausfällt oder nicht vernünftig funktioniert.

Jonas Thiede vom TEAM WOHLLEBEN testet die neuen Garmin Rally Pedale für Euch.

Short Facts

  • Batterielaufzeit 120h
  • Batterietyp: LR44/SR44 (4 Stück) oder CR1/3N (2 Stück)
  • Genauigkeit +/- 1%
  • Messort: Achse
  • Gewicht: 326g
  • IXP7 Wasserdichtheit
  • Q-Faktor: 53mm (55mm mit der mitgelieferten 2mm Unterlegscheibe)
  • Schafthöhe: 12,2mm
  • Anpassbare Auslösehärte
  • Kalibrierung vor Ort

Für den Test hatte ich die Rennradvariante passend zu meinen Look Schuhplatten. Neben diesen, gibt es zudem eine Variante für Shimano SPD-SL. Damit Du auch im Gelände nicht auf Deine Wattmessung verzichten musst, kommt das Rally XC für Mountainbike, Gravelbike oder Cyclocrosser.

Der Clou ist, dass Du von nun an auch die verschiedenen Pedalkörper austauschen und zwischen Straße und Gelände wechseln kannst.

Auspacken, Koppeln, Losfahren!

Mein Testgerät war, wie schon erwähnt, die Variante RK200. Auf den ersten Blick machen die Pedale einen sehr hochwertigen Eindruck. Auch das Manko „Batteriedeckel“, welches beim Vector teilweise für Probleme sorgte, wurde behoben und das Rally besitzt nun einen hochwertigen Batteriedeckel mit einem Gewinde aus Metall. Für den Fall der Fälle, legt Garmin auch direkt noch 2 Austauschdichtungen bei. Sie lernen aus ihren Fehlern. Zusätzlich sind im Lieferumfang Schuhplatten und Distanzringe enthalten, die das Pedal etwas nach außen bringen. Die Montage gestaltet sich easy. Zum Festdrehen benötigt man einen 15er Maulschlüssel. Mit dem Imbus funktioniert es nicht, da an dieser Stelle die Messtechnik verbaut ist.

Das Koppeln mit der App funktionierte zügig und die Pedale wurden auch zu späteren Zeitpunkten immer wieder erkannt. Sie verfügen über Bluetooth und ANT+.

Werte, Werte, Werte…

Als ambitionierter „Wattwahnsinniger“, war ich natürlich gespannt, wie sich die Garmin Rally im Training schlagen. Zuerst testete ich sie allerdings auf der Rolle, um einen Vergleich mit den Wahoo Kickr Core Werten zu haben. Diese waren nahezu identisch.

Schon beim Auswerten dieser kurzen Einheit war ich erstaunt, welche Vielzahl an Daten die Pedale liefern. Zeit sitzend, Zeit stehend, Kraftverteilung, Power Control uvm.  … viele Grafiken und Werte, die Dir dazu dienen, Dein Training optimal auswerten zu können, Deine Effizienz zu steigern und Kleinigkeiten, z.B. bei der Einstellung der Schuhplatten oder der Trittökonomie, anzupassen. Die Cycling Dynamics Trainingsseite hatte sich automatisch hinzugefügt, nachdem ich die Pedale gekoppelt hatte. Dort siehst Du genau das Verhältnis der Kraftverteilung Linkes Bein/Rechtes Bein und auch wann Du ziehst oder drückst.

Am nächsten Tag ging es auf die Straße. Ich wurde daran erinnert, meine Pedale neu zu kalibrieren. Dies funktionierte einwandfrei. Wie schon am Tag zuvor auf der Rolle, lieferten mir die Rally konstant meine Wattwerte. Gefühlt sogar etwas gleichmäßiger als meine Powermeter Kurbel, die ich normal nutze. Bei Starkregen konnte ich die Pedale nicht testen. Nasse Straßen und leichten Regen steckten sie aber souverän weg.

Die Batterielaufzeit wird von Garmin mit 120 Stunden angegeben.

Ein Detail, welches mir auffiel, war, dass mein Abstand von Kurbelinnenseite zur Kette so gering war, dass ich das Pedal nicht komplett einschrauben konnte, ohne dass das Gewinde des Rallys meine Kette berührt. Für solche Fälle legt Garmin die Distanzscheiben bei. Dementsprechend muss man dann aber wiederum die Schuhplatten anpassen, um die z.B. beim Bikefitting eingestellte Position wieder herzustellen.

Gewappnet für alle Eventualitäten

Wie Anfangs schon kurz erwähnt, war Garmin die extreme Flexibilität seiner neuen Wattmesspedale wichtig. Im Artikelname verbirgt sich hinter der Zahl 100 und 200 die Info, ob es einseitig oder beidseitig ist. RK für Look und RS für Shimano SL. XC ist das Pedal für das Gelände. Wenn Du Dir nun beispielsweise ein beidseitiges Rennradpedal kaufst, hast Du die Möglichkeit, einen Pedalkörper XC für Dein MTB zusätzlich zu erwerben und somit immer „frisch“ Deine Werte zu bekommen.

Die Garmin Rally Wattmesspedale haben den großen Vorteil, dass Du sie mit fast allem was zwei Räder hat, koppeln kannst. Egal welches Rad, auf dem Rollentrainer, dem Hometrainer oder wo auch immer Du willst, Deine Werte werden immer konstant bleiben und Du kannst sauber damit arbeiten.

Fazit

Nachdem ich anfangs etwas skeptisch war und durch meine beidseitige Wattmesskurbel schon sehr gut ausgestattet bin, muss ich sagen, dass ich überaus positiv überrascht war. Die Verarbeitung ist top, die Werte werden präzise ausgespuckt und die Möglichkeiten der Trainingsanalyse sind schier unendlich. Die Flexibilität ist praktisch und der Preis gerechtfertigt.

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