Kategorien
Allgemeines Produkttest

Der Catamount Agil – der schnellste Schuh aus dem Hause Brooks

Als Brooks vergangenes Jahr beim Transgrancanaria den Prototypen des Catamount Agil vorstellte, waren Läuferinnen und Läufer äußerst gespannt. Denn die US-amerikanische Laufsportmarke kündigte an, den bisher schnellsten Trail-Schuh des Hauses kreiert zu haben. Laut eigener Aussage hatten die Entwickler “Sportlerinnen und Sportler vor Augen, die bei kürzeren Trail- und Laufwettkämpfen ihre Bestzeit schlagen wollen.” Das ist eine Ansage. Für Geschwindigkeit und ein leichtes Laufgefühl soll am Renntag die neue SpeedVault Trail-Platte sorgen. Konzipiert wurde der Schuh für kurze, schnelle Trail-Wettkämpfe (wie etwa einem VK-40K Events) oder für andere Trail-Läufe, bei denen es hauptsächlich auf die Geschwindigkeit ankommt.

Praxistest Catamount Agil

Die Weiterentwicklung des Catamount

Wer es schnell mag, ist mit dem Modell “Catamount 2” schon gut versorgt. Der Catamount Agil soll nun ein leichterer und wendigerer Trailschuh für kurze Strecken sein. Im Gegensatz zum “Catamount 2”, der auch auf langen Strecken wettbewerbsfähig ist. Mit seinen Eigenschaften ist der Catamount Agil vergleichbar mit Konkurrenten aus dem Schuhregal, wie dem Hoka Zinal 2 oder der Salomon-Serie S/Lab Pulsar. 

Ein Jahr später, nach der Vorstellung des Prototypen, ist der Brooks Catamount Agil endlich auf dem Markt und wir bei Wohlleben Sports können ihn testen. Beim Auspacken fällt sofort auf: Dieser Schuh ist mit 218 Gramm extrem leicht. Gewicht wird unter anderem durch die perforierte Außensohle reduziert. Das Design ist sehr ansprechend, weiß mit knallorgangenen Elementen. Nur eins ist ebenfalls klar: Dieser Schuh wird leider nicht lange sauber bleiben.

Passform

Der Einstieg in den Schuh ist sehr bequem und fühlt sich an, als würde man sich eine bequeme Socke überziehen. Das leichte Mesh-Obermaterial passt sich dem Fuß wie eine zweite Haut an – ein schönes, wenn auch zu Beginn etwas ungewöhnliches Gefühl für einen Trail-Schuh, denn normalerweise laufe ich den Hoka Speedgoat oder NNormal Tomir. Der Strickkragen hat ausreichend viel Stretch-Anteil, jeder Fuß, ob breit oder schmal, wird einfach in den Schuh hineinkommen. Mit den Schnürsenkeln kann der Schuh so gebunden werden, dass es für den Fuß passt und angenehm ist.

Beim Rausschlupfen müssen die Schnürsenkel nicht aufgemacht werden. Der Vorfußbereich ist breit genug, die Zehen haben ausreichend Platz. Die Ferse ist keinesfalls zu steif, durch die Polsterung im Inneren wird Passform und Gefühl gewährleistet. Mein erster Gedanke war: Eine Socke mit Stollen, die beim Catamount Agil 4,5mm hoch sind. Die Sprengung der Zwischensohle beträgt 6mm. Die v2-Zwischensohle mit Stickstoff-Injektion ist nicht nur leicht, sondern auch sehr reaktionsschnell.

Catamount Agil von Brooks im Test

Verhalten auf den Trails

Los geht es also auf die Trails. Was wirklich sofort auffällt und wo das Stellenprofil des Schuhs zu tragen kommt: Mit diesem Schuh kann man ordentlich Tempo machen. Trotz der Schnelligkeit verlor ich auf flacheren Passagen und im Uphill nie das Gefühl für das Gelände und konnte gut Gas geben. Ebenfalls ein Vorteil: Da das Mesh-Material eng am Knöchel liegt, kommt kein Schmutz, Steinchen etc. in den Schuh. 

Tragefühl und Praxistest

Brooks schreibt, dass die aus dem neuen “TrailTack-Rubber” bestehende Außensohle für mehr Grip auf allen Oberflächen sorgen soll. Hier muss ich allerdings das Gegenteil berichten: Auf nassen Steinen bin ich mehrmals weggerutscht und hatte kein stabiles Gefühl mehr im Schuh. Wo ich mit anderen Schuhe auch auf nassem Untergrund sicher laufen kann, fühlte ich mich hier unsicher und habe somit Tempo aus dem Lauf rausgenommen. 

Gewicht vs. Stabilität

So groß der Vorteil von leichten Schuhen hinsichtlich des Gewichts ist, geht es doch zu Lasten der Stabilität, wenn es in den Downhill geht. Im verblockten, steinigen Gelände habe ich aufgrund des doch sehr dünnen Außenmaterials regelmäßig die Kanten von Steinen gespürt. Durch das dünne Mesh am Knöchel bin ich leicht weggeknickt, aber logisch: Je dünner das Material, desto dünner auch der Schutz für den Fuß. 

Einsatzbereich

Kommen wir zum Einsatzbereich. Der Brooks Catamount Agil ist ein Wettkampfschuh für Distanzen bis zum Trail-Marathon. Aber auch Tempoläufe im Gelände oder Intervalle lassen sich mit ihm hervorragend machen. Ich finde den Schuh gar so komfortabel, dass ich ihn auch auf meiner flache Runde Zuhause im Flachen nutzen werde. 

Der Preis liegt bei 180 Euro im höheren, aber bei ordentlichen Laufschuhen schon fast normalen Preisbereich.

Kategorien
Allgemeines

CARBONSCHUH SPEZIAL

Seit einiger Zeit dominieren Carbonschuhe die Wettkampfszene auf der ganzen Welt. Durch die neuartige Technologie versprechen Hersteller schnellere Zeiten sowie einen kraftsparenderen Laufstil. Dies kommt den Athleten gerade am Ende des Rennens zu gute. Durch die Kraftrückgewinnung, die die Carbonplatte im Fußbett des Laufschuhes bewirkt, kann der Läufer längere Zeit (s)ein hohes Tempo laufen. Die natürliche Ermüdung der Muskeln setzt erst später ein.

Mit Carbonplatte zu neuen Bestzeiten

Mittlerweile setzt nahezu jeder Laufschuh-Hersteller auf diesen Trend. Alle großen Marken haben mindestens einen mit Carbonplatte ausgestatteten Wettkampfschuh im Sortiment. Den größten Einfluss auf die Entwicklung hatte sicherlich das Projekt „Breaking 2“ welches in Zusammenarbeit von Nike und dem aktuell wohl besten Marathon-Läufer der Welt, Eliud Kipchoge, entstand. In diesem Projekt sollte mit viel Aufwand und dem Ausschöpfen aller Möglichkeiten versucht werden, ob der Mensch in der Lage sei, einen Marathon unter zwei Stunden zu laufen. Nach jahrelanger Forschung und vielen bahnbrechenden Entwicklungen gelang dieses Vorhaben schließlich in Wien. Einen großen Anteil an diesem „Laborversuch“ hatte sicherlich auch der Carbonschuh, den der Kenianer verwendete.

Immer mehr Hobbyläufer entscheiden sich für Carbonschuhe

Durch die Kraftrückgewinnung, die sich bei hoher Geschwindigkeit noch verstärkt, wird erreicht, dass der Läufer über lange Zeit ein hohes Tempo laufen kann. Diesen Vorteil nutzen aber nicht nur Profisportler wie Kipchoge, sondern auch immer mehr Hobbyläufer. Allerdings muss man beachten, dass die derartigen Schuhmodelle allesamt reine Wettkampfschuhe sind und dadurch eine begrenzte Haltbarkeit haben. Auch sind diese knallhart auf Leistung ausgelegt und bieten daher kaum Unterstützungen für den Fuß. Daher sollte der Einsatz gut überlegt sein. Die Sprengung der meisten Schuhe bewegt sich zwischen 8 und 12 mm. Pauschal geht man von einer Lebensdauer von nur 200-500 km der Schuhe aus. Abhängig aber natürlich immer von der Verwendung vom Läufer selbst und seinem individuellen Laufstil. Daher ist es auf jeden Fall ratsam, den Schuh vorher im Laden zu probieren, um sich auf das neuartige Laufgefühl einzulassen.

Persönliche Einschätzung und Auswahl

Ich persönlich laufe bei meinen Straßen-Wettkämpfen den On Cloudboom Echo. Dieser hat die oben genannten Eigenschaften der Energierückgewinnung für meinen Geschmack sehr gut umsetzt. Mit diesem bin ich vor ein paar Wochen einen Wettkampf gelaufen und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ich habe euch hier die vorrätigen Modelle bei uns im Haus zusammengefasst. Im Online-Shop haben wir ab sofort eine eigene Kategorie Laufschuhe Carbon zur besseren Übersicht geschaffen. Sollten Fragen bestehen, lasst doch gerne einen Kommentar da oder schaut bei uns in Dörfles-Esbach direkt im Laden vorbei.

Euer Laufexperte Martin