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Auf geht`s in die Boulderhalle!

Der Herbst ist da! Die Tage werden kürzer, immer grauer und verregneter. Du willst trotzdem nicht aufs Bouldern verzichten und etwas für Deine Fitness tun? Also ab in die Halle! Hier erfährst Du alles über den neuen Trendsport.

Bouldern:

Zu Beginn einzig eine weitere Trainingsmethode für Kletterer, heute eine selbstständige Sportdisziplin. Immer mehr Menschen begeistern sich für diese Art des Kletterns. Was auf den ersten Blick mehr wie ein Spielplatz für Jung und Alt aussieht (im übertragenen Sinne auch gar nicht so verkehrt), ist eine bunte Trainingshalle für einen sehr vielfältigen Sport.

Was ist überhaupt Bouldern?

Anders als beim Seilklettern, klettert man beim Bouldern ohne Sicherung in Absprunghöhe. Im Falle eines Sturzes landet man auf Weichbodenmatten. Klingt spannend? Im ersten Moment vielleicht noch nicht. Um die Faszination des Bouldern zu verstehen, reicht diese Erklärung nicht aus. Hierfür muss man sich das Ganze eher wie ein Bewegungsrätsel vorstellen, bei dem es darum geht, sich Bewegungen zu erarbeiten. Angefangen bei leichten Bouldern mit Griffen und Tritten in Arm-/Beinlänge, über Balanceübungen auf kleinen Tritten ohne Griffe, hin zu Sprüngen oder körperspannungsintensiven Bewegungen an überhängenden Wänden, sind der Bewegungsvielfalt keine Grenzen gesetzt. Im Zentrum steht der eigene Körper. Es gilt nicht „wer am meisten Kraft hat, der gewinnt“.

Zum einen, weil es keinen Gewinner in diesem Sinne gibt. Jeder Boulderer arbeitet an seinen Herausforderungen und fordert seine persönlichen Grenzen heraus. Zum anderen, weil so abwechslungsreich wie die Bewegungsmöglichkeiten auch die Faktoren sind, die bestimmen, ob man das Boulderproblem löst. Entsprechend des eigenen Körpers können Kraft, Balance, Technik, Koordination, Körperspannung, Beweglichkeit und Bewegungsgefühl variiert werden.

Darüber hinaus spielt die mentale Fitness eine große Rolle:

Wie viel Geduld kann ich aufbringen, um einen Boulder fünf, zehn, vielleicht auch 50-mal oder öfters zu probieren? Wie groß ist meine Frustrationstoleranz und wie gehe ich mit dem Scheitern um? Kann ich trotzdem die Motivation aufrecht halten? Bouldern ist ein Sport, der wegen der intensiven Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper und Geist den Bezug zu sich verbessert. Um umfassend stark zu bouldern, muss man herausfinden wie man den eigenen Körper am besten einsetzen kann, um bestimmte Bewegungen erst ausführen zu können. Trotz all der sehr persönlichen Komponenten handelt es sich um eine sehr soziale Sportart. Wer schon einmal in einer Boulderhalle war, kennt die dortige ungezwungene und entspannte Atmosphäre (Das Bild stammt vom letzten Testival in der Boulderhalle in Rödental am 11. März 2020). Gemeinsam wird an Bewegungsproblemen und Lösungen getüftelt sowie lautstark angefeuert und motiviert.

Bouldern trainiert den ganzen Körper

Zwei große Vorteile des Boulderns liegen darin, dass der Körper in Bewegung trainiert wird und das eigene Körpergewicht das „Trainingsgerät“ ist. Anders als beim gezielten Trainieren eines bestimmten Muskels kommen in der Bewegung ganze Muskelketten zum Einsatz. Die Koordination in fließenden Bewegungen lassen Finger-, Arm-, Schulter-, Rückenmuskeln ebenso arbeiten wie die Rumpf-, Bauchstabilität und Beinmuskulatur. Allerdings gilt auch hier wie so oft: „Technik vor Kraft“, denn das Ziel ist es, mit geringstmöglichem Kraftaufwand zu bouldern.

Anstatt sich kraftvoll hochzuziehen, kann man den Schub aus dem Unterkörper nutzen und sich mit dem richtigen Hüfteinsatz sowie Tritttechnik effizienter bewegen. Ein Tipp hier: Es ist wirklich sinnvoll anderen zuzuschauen und sich auszutauschen! Es gibt nämlich wirklich unzählig viele kleine Tricks für bestimmte Boulderprobleme.

Kann ich einfach beginnen?

Im Grunde ja, denn abgesehen von Kletterschuhen, die ausgeliehen werden können, und Sportbekleidung braucht man kein weiteres Material, Sicherungsfähigkeiten oder einen Partner. Im Großen und Ganzen bedeutet es einfach an die Wand zu gehen und nach Farben zu klettern. Dabei Spaß zu haben, sich auszuprobieren, auszupowern und von der Motivation packen lassen. Genauso schnell wie man hier die eigenen Grenzen spürt, kommen die ersten Erfolgserlebnisse und Fortschritte.

The best climber in the world is the one having the most fun! -Alex Lowe-

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Willenskraft als entscheidender Faktor beim Klettern

Die Kletterin Jana Meus erklärt, wie man seine Ziele beim Klettern richtig fokussieren kann, um auch mental voranzukommen.

Warum steige ich eigentlich zum neunten Mal in diese Tour ein? Im Grunde weiß ich doch bereits, dass ich auch diesmal an der Schlüsselstelle fallen werde. Und so wirkliche Durchstiegsambitionen sind offen gestanden gerade auch nicht vorhanden…

Vor genau acht Tagen war ich das erste Mal im Sportklettergebiet „Courchon“ nahe der Verdonschlucht, das idyllisch oberhalb des Lac de Sainte-Croix gelegen ist. Dank der vollkommenen Südausrichtung klettert man hier auch Mitte Dezember noch bei angenehmen Temperaturen in der Sonne.

Da der erste Tag lediglich dazu diente sich einen Überblick über das Gebiet zu verschaffen, stieg ich erst als fünfte Tour des Tages in die grande classique „un air de famille“, 7c+, ein. Für mich handelt es sich durchaus um eine anspruchsvolle Route, in der man nach 30m kräftiger Kletterei an guten Löchern und Sintern die Crux erreicht. Wie so oft war ich sofort fasziniert von der Linie.

Nach kurzem Ausbouldern beherrschte ich die Anfangspassagen recht schnell, was ich von der Crux nicht behaupten konnte. Jedoch kam ich der Lösung, von der ich ausging noch zu schwach zu sein, bereits am zweiten Klettertag unerwarteter Weise ein großes Stück näher. Ich konnte genügend Maximalkraft auf eine Untergriffzange ausüben, um stabil auf die sehr schlechte Leiste weiterzuziehen. Aus dieser spannungsintensiven Position folgt ein zielgerichteter Schnapper in einen Seitgriff, für den genügend Druck aus den Füßen kommen muss.

Jana Meus beim Klettern

Mit Willenskraft ans Ziel

Schnell bemerkte ich, dass allein meine körperliche Kraft für diese Bewegung nicht ausreicht und viel mehr die Willenskraft entscheidend ist, um meinen Körper an der Wand zu halten und nicht automatisch loszulassen. Nach weiteren drei Gos, die vorwiegend dazu dienten mit möglichst wenig Krafteinsatz zu klettern, konnte ich bereits die Züge der Crux zusammenhängend anfügen. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich vollkommen ohne Erwartungen in die Tour ging. Umso enttäuschender war das Gefühl bei den folgenden, zwar weniger schweren aber dennoch anspruchsvollen Zügen zu fallen. Mein Kopf ließ es einfach nicht mehr zu, einen Sprung übers Dach in ein Loch auszuführen, bei dem erneut die Kraft mit der besagten Willenskraft zusammenspielen müssen.

Ergebnis dieses Versuchs waren Enttäuschung und Wut, was dazu führte, dass ich keine Blockierkraft mehr aufbringen konnte und sich innerhalb der nächsten drei Versuche durch dutzende Stürze an der Crux eine Art Schleife einstellte. Da ich mir im Kopf stets bewusst war auch diesmal erneut zu fallen, fühle es sich wie ein Versprechen an. Kein Wunder also, warum ich die Züge der Schlüsselstelle nicht mehr klettern konnte. Wenn ich nun aus der Tour fiel, war mein Gefühl nicht mehr das der Enttäuschung, sondern vielmehr das der Gleichgültigkeit. Ich bekam die Bestätigung zu schwach für den Durchstieg sein zu müssen.

Gerade da ich mir bewusst war, warum ich immer wieder fiel, obwohl ich die Bewegungen beherrschte, entwickelte ich in meinem Kopf ein neues Ziel. Ich wollte unabhängig von einem Durchstieg behaupten können, mit maximalen Einsatz geklettert zu sein. Somit hatte ich keine Angst mehr zu scheitern, sondern vielmehr davor, erneut zu wissen, dass ich hätte mehr geben können.

Schöne Aussicht beim Klettern

Fokus richtig setzen

Es ging mir darum meine ganze Stärke in die Tour zu stecken. Ich nahm mir Zeit die ersten Passagen gedanklich durchzugehen und die Crux zu visualisieren, indem ich mir vor Augen führte wie sich einzelne Griffe und Körperpositionen anfühlen. Vorwiegend ging es um die maximale Anspannung des rechten Arms, mit der ich willentlich die Zange so fest zudrücke, dass ich auf die Leiste ziehe und mir dabei bewusst mache in der Lage zu sein die Tour zu klettern.

Nachdem ich die Tour solide durchstieg -es hat sich dann mal wieder nicht so schwer angefühlt- kann ich sagen, dass ich nun noch stärker zu spüren bekommen habe wie wichtig die innere Einstellung ist, mit der man an eine Sache herangeht. Sich selbst nicht gedanklich zu blockieren, mit einer positiven Grundeinstellung heranzugehen und mit höchster Konzentration Zug um Zug zu klettern; dabei weder Züge voraus zu sein, noch sich über vergangene Passagen zu ärgern, bewirkt mehr als man sich vorstellen kann.

Wenn ihr nun Lust bekommen habt nahgelegene oder auch ferne Gipfel zu erklimmen, dann hat WOHLLEBEN SPORTS die Kletterausrüstung, die Du am Fels oder in der Halle brauchst!

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Klettertipps von Kletterprofi Sofie Paulus

Klettern ist ein super cooler Sport. Trotzdem gibt es ein paar Dinge, die man beachten sollte beziehungsweise die hilfreich zu wissen sind. Sofie Paulus hat euch hier mal eine Liste zusammengeschrieben.

  1. Zunächst ist es wirklich wichtig, dass Sicherungsgeräte, Gurt, Schuhe usw. passen, ihr euch damit auskennt und sie intakt sind. Dabei gilt immer das Motto: Partnercheck- statt Partner weg! Dazu zählt nicht nur das richtige Einbinden, sondern auch der regelmäßige Check des verwendeten Materials.
  2. Wichtig ist, dass ihr nicht nur eurem Material vertrauen könnt, sondern vor allem auch euerem Kletterpartner oder demjenigen, der euch beim Bouldern spottet. Also lieber langsam angehen und dem anderen beim Sichern über die Schulter schauen als einfach schnell los zu klettern
  3. Bei Gewichtsunterschieden zwischen Kletterer und Sicherer sollte man die Erfahrung des Sicherers richtig einschätzen können und sich zur Not doch ein Ohm von Edelrid zur Hilfe nehmen.
  4. Seid offen und tolerant gegenüber anderen Seilschaften! Die richtige Kommunikation und Hilfsbereitschaft verschönern doch allen am Fels oder in der Halle das Klettererlebnis und den Tag.
  5. Hört auf euer Gefühl und euer Wohlbefinden. Das ist wohl für jeden Lebensbereich ratsam, beim Klettern ist es jedoch unerlässlich, um Verletzungen vorzubeugen und Sicherungsfehler zu vermeiden.
  6. Aufwärmen nicht vergessen. Auch wenn die Finger schon schwitzen und man es kaum erwarten kann in sein Projekt einzusteigen, ist es wichtig den Körper vorher auf Betriebstemperatur zu bringen. Dabei sollte der Kreislauf in Schwung kommen, verschiedene Muskelgruppen und ganz besonders die Finger und Schultern aufgewärmt werden.
  7. Fängt man nun mit dem Klettern oder Bouldern an, sollte man sich an seinen Schwierigkeitsgrad angepasste Routen oder Boulder suchen. So wird man weniger frustriert und vermeidet schlechte Laune.
  8. Setzt euch für jede Trainingseinheit kleine Ziele, die ihr am Ende des Tages erreicht haben könnt. Das macht Sinn, vor allem, wenn ihr irgendwann das Gefühl habt, dass beim Klettern nichts mehr vorwärts geht.
  9. Ist man draußen am Fels, darf man ruhig die Natur beobachten, innehalten und tief einatmen. Und auch in der Halle sollte das Klettern oder auch Bouldern dazu dienen, dass man den Alltagsstress hinter sich lässt, und die Auszeit genießt.
  10. Man sollte daran denken, dass Klettern eine starke Belastung ist und sehr anstrengend sein kann. Also genug Proviant mit an den Fels nehmen und darauf achten, dass man generell auch in der Halle nicht unterzuckert.
  11. Wenn es mal nicht so läuft, also man sich viel schwächer fühlt als sonst (kommt öfter vor als gedacht), nicht verrückt machen sondern den Anspruch runterschrauben und versuchen leichte Touren oder Boulder zu genießen und besonders aufmerksam und den Schwerpunkt zum Beispiel auf technisch sauberes Klettern legen.
  12. Wer seine Technik verbessern möchte beginnt am besten damit die Bewegung des Körpers beim klettern zu analysieren. Auf Hüftbewegung, Körperschwerpunkt und die Füße zu achten, ist dabei sehr ratsam. Letztendlich soll ein Bewegungsfluss erreicht werden, bei dem jede Bewegung in die nächste übergeht.
  13. Beim Beobachten anderer Kletterer kann man sich darin schulen Bewegungen zu analysieren und lernt andere Methoden kennen. Das ist oft sehr hilfreich und inspiriert.
  14. Sobald es irgendwo zieht und zwickt, Belastung runterfahren. Achtet auf die Schwachstelle und so hart es klingen mag, lieber ein paar Tage pausieren als eine ernsthafte Verletzung riskieren.
  15. Da Klettern zum großen Teil auch Kopfsache ist, sollte man eine zu große Erwartungshaltung und zu viel Ehrgeiz vermeiden. Das geht häufig nach hinten los und man verliert das eigentliche Ziel, nämlich das Klettern zu genießen, aus dem Auge. Es geht doch generell nicht nur darum, die Route oder den Boulder hochzukommen, sondern darum, den Weg dorthin zu genießen. Das sollte man sich nicht zerstören.
  1. Seid ihr am Fels unterwegs, achtet auf die Natur. Das heißt Müll mitnehmen und einfach seinen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten, um auch anderen die Möglichkeit zu erhalten die Natur zu genießen.
  2. Klettern lässt sich durch andere Sportarten sehr gut ergänzen. Ausdauersportarten, Ausgleichstraining für die Gegenspieler und regelmäßiges Dehnen bringen einen mental und körperlich auch fürs Klettern weiter.

Mit diesen Empfehlungen sollte sich das Klettererlebnis dann auf jeden Fall genießen lassen. Auf die Tritte, fertig, los!

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Team Outdoor auf dem Weg zum Tajakopf an der Coburger Hütte

Am letzen Wochenende machten sich die Jungs von unserem Outdoor-Team auf den Weg zur Coburger Hütte um den Tajakopf zu besteigen. Bei bestem Wetter stiegen Sie in die 20 Seilängen des “Drachentanz” ein. Einen kleinen Ausschnitt der Tour seht Ihr hier im Video.

Du bist auch noch auf der Suche nach passendem Kletterequipment? Dann schau doch mal bei deinem Wohlleben Sports in Dörfles-Esbach oder direkt in unserem Onlineshop vorbei.