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Tipps & Tricks

Klettertipps von Kletterprofi Sofie Paulus

Klettern ist ein super cooler Sport. Trotzdem gibt es ein paar Dinge, die man beachten sollte beziehungsweise die hilfreich zu wissen sind. Sofie Paulus hat euch hier mal eine Liste zusammengeschrieben.

  1. Zunächst ist es wirklich wichtig, dass Sicherungsgeräte, Gurt, Schuhe usw. passen, ihr euch damit auskennt und sie intakt sind. Dabei gilt immer das Motto: Partnercheck- statt Partner weg! Dazu zählt nicht nur das richtige Einbinden, sondern auch der regelmäßige Check des verwendeten Materials.
  2. Wichtig ist, dass ihr nicht nur eurem Material vertrauen könnt, sondern vor allem auch euerem Kletterpartner oder demjenigen, der euch beim Bouldern spottet. Also lieber langsam angehen und dem anderen beim Sichern über die Schulter schauen als einfach schnell los zu klettern
  3. Bei Gewichtsunterschieden zwischen Kletterer und Sicherer sollte man die Erfahrung des Sicherers richtig einschätzen können und sich zur Not doch ein Ohm von Edelrid zur Hilfe nehmen.
  4. Seid offen und tolerant gegenüber anderen Seilschaften! Die richtige Kommunikation und Hilfsbereitschaft verschönern doch allen am Fels oder in der Halle das Klettererlebnis und den Tag.
  5. Hört auf euer Gefühl und euer Wohlbefinden. Das ist wohl für jeden Lebensbereich ratsam, beim Klettern ist es jedoch unerlässlich, um Verletzungen vorzubeugen und Sicherungsfehler zu vermeiden.
  6. Aufwärmen nicht vergessen. Auch wenn die Finger schon schwitzen und man es kaum erwarten kann in sein Projekt einzusteigen, ist es wichtig den Körper vorher auf Betriebstemperatur zu bringen. Dabei sollte der Kreislauf in Schwung kommen, verschiedene Muskelgruppen und ganz besonders die Finger und Schultern aufgewärmt werden.
  7. Fängt man nun mit dem Klettern oder Bouldern an, sollte man sich an seinen Schwierigkeitsgrad angepasste Routen oder Boulder suchen. So wird man weniger frustriert und vermeidet schlechte Laune.
  8. Setzt euch für jede Trainingseinheit kleine Ziele, die ihr am Ende des Tages erreicht haben könnt. Das macht Sinn, vor allem, wenn ihr irgendwann das Gefühl habt, dass beim Klettern nichts mehr vorwärts geht.
  9. Ist man draußen am Fels, darf man ruhig die Natur beobachten, innehalten und tief einatmen. Und auch in der Halle sollte das Klettern oder auch Bouldern dazu dienen, dass man den Alltagsstress hinter sich lässt, und die Auszeit genießt.
  10. Man sollte daran denken, dass Klettern eine starke Belastung ist und sehr anstrengend sein kann. Also genug Proviant mit an den Fels nehmen und darauf achten, dass man generell auch in der Halle nicht unterzuckert.
  11. Wenn es mal nicht so läuft, also man sich viel schwächer fühlt als sonst (kommt öfter vor als gedacht), nicht verrückt machen sondern den Anspruch runterschrauben und versuchen leichte Touren oder Boulder zu genießen und besonders aufmerksam und den Schwerpunkt zum Beispiel auf technisch sauberes Klettern legen.
  12. Wer seine Technik verbessern möchte beginnt am besten damit die Bewegung des Körpers beim klettern zu analysieren. Auf Hüftbewegung, Körperschwerpunkt und die Füße zu achten, ist dabei sehr ratsam. Letztendlich soll ein Bewegungsfluss erreicht werden, bei dem jede Bewegung in die nächste übergeht.
  13. Beim Beobachten anderer Kletterer kann man sich darin schulen Bewegungen zu analysieren und lernt andere Methoden kennen. Das ist oft sehr hilfreich und inspiriert.
  14. Sobald es irgendwo zieht und zwickt, Belastung runterfahren. Achtet auf die Schwachstelle und so hart es klingen mag, lieber ein paar Tage pausieren als eine ernsthafte Verletzung riskieren.
  15. Da Klettern zum großen Teil auch Kopfsache ist, sollte man eine zu große Erwartungshaltung und zu viel Ehrgeiz vermeiden. Das geht häufig nach hinten los und man verliert das eigentliche Ziel, nämlich das Klettern zu genießen, aus dem Auge. Es geht doch generell nicht nur darum, die Route oder den Boulder hochzukommen, sondern darum, den Weg dorthin zu genießen. Das sollte man sich nicht zerstören.
  1. Seid ihr am Fels unterwegs, achtet auf die Natur. Das heißt Müll mitnehmen und einfach seinen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten, um auch anderen die Möglichkeit zu erhalten die Natur zu genießen.
  2. Klettern lässt sich durch andere Sportarten sehr gut ergänzen. Ausdauersportarten, Ausgleichstraining für die Gegenspieler und regelmäßiges Dehnen bringen einen mental und körperlich auch fürs Klettern weiter.

Mit diesen Empfehlungen sollte sich das Klettererlebnis dann auf jeden Fall genießen lassen. Auf die Tritte, fertig, los!

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