Michael Kalb vom TEAM WOHLLEBEN berichtet über sein Training als Triathlet.
Wie trainiere ich am besten für einen Triathlon? Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Es gibt ja etliche Trainingskonzepte im Triathlon, jedoch ist es wichtig, das Passende für seinen eigenen Körper und seinen Alltag zu finden. Wie mein Coach Matthias Knossalla zu sagen pflegt: „Das Training ist nur so gut, wie es in Deinen Alltag passt!“
Und genau hier beginnt das größte Problem einiger Athleten. Jeder Athlet hat ein gewisses Pensum an Stunden, dass er innerhalb einer Woche zur Verfügung hat und natürlich optimal ausnutzen möchte. Jedoch hat jedes Trainingskonzept oder Trainer seine eigene Philosophie. Wie zum Beispiel:
- Klassische Jahresperiodisierung (Grundlagentraining, Aufbautraining, Intensitätstraining, wettkampfspezifisches Training, die Wettkampfphase mit Saisonhighlight und der Erholungsphase)
- Reverse Periodisierung
Ich persönlich habe vier Jahre lang unter Anleitung eines Trainers mit der klassischen Jahresperiodisierung für den Triathlon gearbeitet. Jedoch habe ich irgendwann gemerkt, dass ich eine Veränderung in meinem Training benötige, um mich weiterzuentwickeln. Im Oktober 2017 habe ich angefangen mit Matthias (Trivolution-Training.com) zusammenzuarbeiten. Wir arbeiten nicht nach der herkömmlichen Periodisierung, sondern nutzen die Vorteile der Reverse Periodisierung. Wichtig ist es, das perfekte Maß von intensiven und lockeren Einheiten zu finden, um nicht über- oder unterfordert zu sein.
Exkurs Reverse Periodisierung:
Bei dem Konzept der Reverse Periodisierung startet man nicht mit endlosen Gundlagen- und Aufbaukilometern in die Saisonvorbereitung. Vielmehr geht es darum zuerst die Unterdistanzleistungen über sehr kurze Strecken zu erhöhen. Dieses neue Niveau an Geschwindigkeit nimmt man dann nach und nach auf die immer länger werdenden Intervalle und Strecken hin zum Saisonhöhepunkt mit.
Ein weiterer Vorteil für zeitlich limitierte Athleten liegt in der unglaublichen Effektivität der Einheiten. Oftmals sind zum Beispiel Radprogramme in den Wintermonaten nicht länger als 60-75 min und erfordern so zwar die Bereitschaft des Athleten sich entsprechend intensiv zu fordern, jedoch muss man nicht drei bis vier Stunden in Kälte und zunehmender Dunkelheit draußen radeln. Ähnliches gilt auch für das Lauftraining. Der natürlich ebenfalls wichtige aerobe Fettstoffwechselanteil des Trainings verschiebt sich in die letzten Wochen vor den Rennen, wobei man dort schon enorm von dem gesteigerten Unterdistanzleistungen profitiert.
Als wir uns dann im Oktober zusammengesetzt haben um die kommende Saison, das bisherige Training, verfügbare Zeit, Trainingslager und Material besprochen haben sind wir schnell auf ein gemeinsames Ergebnis gekommen. Eine feste Wochenstruktur ist der ausschlaggebende Punkt für den Erfolg und gute Leistungen. 25 Stunden Training in der Woche waren mit Familie, Kind, Arbeit und sonstigen Verpflichtungen weder möglich, noch gewollt.
Vielmehr ist der kontinuierliche Trainingsprozess über Wochen und Monate der Weg zum Ziel. Mit diesen Gegebenheiten kamen wir zum gemeinsamen Entschluss, dass eine feste Struktur und Wochenplanung mit ähnlichen Abfolgen der beste Weg für mich sein würde. Das Einzige was sich änderte waren die Längen der Einheiten sowie der Umfang der intensiven Intervalle. (Siehe Reverse Periodisierung)
Ich konnte mich sehr schnell mit diesem System und dem strukturiertem Wochenplan anfreunden. Nach einem sehr guten Winter in dieser festen Struktur ging es mit der TRIVOLUTION ACTION CREW ins Trainingslager nach Mallorca. Auch hier war das Training völlig anders aufgebaut als ich es aus den vorherigen Jahren kannte. Lange Grundlagen-Einheiten wechselten sich mit knackigen Tempo-Programmen im Wasser sowie an Land ab. Ich war von der Vielzahl an „Redzone“ Einheiten die CoachK (Anspielung auf seinen „schwierig auszusprechenden Nachnamen Knossalla“) auf Lager hatte ziemlich überrascht. Dies zog sich auch durch die komplette Saison im täglichen Training, weshalb ich in den Spitzenbereichen deutlich an Leistung zulegen, was natürlich auch zu deutlich besseren Leistungen im Wettkampf führte.
Durch die veränderte Struktur im Trainingsaufbau wird das Training über das komplette Jahr auch nicht langweilig, denn es wechseln sich Phasen mit deutlich veränderten Schwerpunkten und Einheiten auf dem Weg zum großen Saisonhöhepunkt ab.
Ich kann jedem der unter professioneller Betreuung und mit individueller Trainingssteuerung trainieren möchte das Konzept von TRIVOLUTION-TRAINING nur ans Herz legen.