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Mein Weg von der Läuferin zur Triathletin

Eleisa Haag vom TEAM WOHLLEBEN entwickelte sich von einer Läuferin zur Triathletin. Hier erzählt sie wie es dazu kam:

Immer nur Laufen? Den meisten Läufern macht eben das Laufen am meisten Spaß, darum sind sie ja auch Läufer geworden. Außerdem ist diese Disziplin sehr effektiv, da man mit wenig Zeitaufwand intensiv und nahezu überall trainieren kann. Des Weiteren benötigt man im Gegensatz zu manch anderen Sportarten wenig Zusatzmaterial – ein paar gute Laufschuhe und Klamotten reichen aus. Zusätzlich dann noch ein bisschen Disziplin und schon kann es losgehen!

 

Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht – oder so ähnlich:

Eigentlich komme ich ja auch vom reinen Laufen, was man auch heute nach knappen sechs Jahren Triathlon-Erfahrung noch sieht, wenn man meine Schwimmzeiten mit den Laufzeiten ins Verhältnis setzt. Dass ich jemals freiwillig in das kühle Nass steige, um meine Bahnen zu ziehen, konnte ich mir früher auch nicht vorstellen. Rad fahren – OK! Eine Sonntagstour mit der Family zur Eisdiele war schon nicht schlecht und hat auch Spaß gemacht, aber 100 Kilometer zu radeln inklusive eines Alpenpasses: NEVER EVER! Dass SOWAS Spaß machen kann, konnte ich mir vor 10 Jahren nicht vorstellen! Aber damals war ich auch „nur“ in einer Lauf-Gruppe unseres Leichtathletikvereins. Ich habe also die Begeisterung für das Laufen mit anderen teilen können, Triathlon hat da noch keiner gemacht. Ich glaube ich wusste noch nicht mal was das ist bzw. welche Disziplinen und Distanzen man da zurücklegen muss. Das hätte mich vermutlich noch mehr abgeschreckt.

Das Umdenken:

Als sich dann aber die Jugend-Gruppe des Leichtathletikvereins aufgelöst hat, musste ich mir überlegen, ob ich nun alleine bzw. mit meinen Eltern laufen möchte. Es ist ja wirklich cool, wenn die Eltern auch sehr sportlich sind! Aber wenn sie eigentlich zu „langsam“ sind und es mit Gleichaltrigen auch viel mehr Spaß macht, überlege ich, ob ich den Verein wechseln soll?! Also habe ich mich ein bisschen umgehört. Dies war der Beginn der Triathlon Karriere oder vielleicht besser: Der Anstoß zur Begeisterung und Faszination!

Mitgehangen, mitgefangen

Bei einem Volkslauf kam ich ins Gespräch mit einigen Triathleten aus einem Nachbarverein. Die waren echt nett zu mir und haben mir sofort angeboten mal bei ihnen reinzuschnuppern. Gesagt, getan. Zuerst wollte ich ja eigentlich nur mit Ihnen Laufen gehen, denn da wusste ich, das kann ich ganz gut. Aber mit der Zeit, naja eigentlich bereits nach einer Woche, war ich so fasziniert und habe mich immer mehr mit dem Gedanken, „ein bisschen Abwechslung im Training mit alternativen Sportarten kann auch mal nicht schaden und macht in der Gruppe bestimmt Spaß“, angefreundet. Also habe ich mir ein Rennrad geliehen. An die ersten Touren will ich gar nicht zurückdenken. Wer mich kennt weiß, ich bin schon immer ein kleiner „Angsthase“ auf dem Rad. Zudem hatte ich das System der Klickpedale noch nie ausprobiert und war echt überfordert. Wenn dann in der Gruppe mal ordentlich Tempo gemacht wurde, waren „Heulpausen“ eine Normalität. Das Thema Kraul-Schwimmen war dann die Krönung. In dem 20-Meter Lehrschwimmbecken unserer Schule habe ich ja gerade einmal zwei Bahnen geschafft, ohne zu ertrinken. Ich sage euch: „Das hat viel Zeit und Geduld gekostet, bis ich mal 500m am Stück geschafft habe. Manchmal hat man sich da schon gefragt ,,wieso mache ich das hier eigentlich?“ Aber spätestens nach dem ersten Triathlon, zwar nur einem kleinem „Volks“-Triathlon, aber immerhin einem Triathlon!!! Wusste ich es – es ist irgendwie einfach cool und ich will mich der Herausforderung Triathlon stellen!

Auch etwas „Anderes“ macht mal Spaß, oder?

Neben den Disziplinen Schwimmen, Rad fahren und Laufen gehe ich im Winter auch gerne Ski fahren. Außerdem finde ich, dass ein bisschen Klettern, Stabilisationstraining, Wandern oder Volleyball mit dazugehören. Bei den anderen Ballsportarten wie z.B. Fußball und Handball habe ich leider nicht so ein Talent. Sie sind aber zum Spaß haben auch super, insbesondere für die anderen, wenn man das Tor nie trifft. Gerade in der Wintersaison, wo die Grundlage aufgebaut werden sollte und keine ,,Hauptwettkämpfe“ stattfinden sind „neue“ oder „andere” Dinge perfekt zur Abwechslung und setzen neue Reize. So werden ganz nebenbei mal andere Muskelgruppen beansprucht, was einen zusätzlichen Trainingseffekt hervorruft.

Fazit:

Manchmal ändern sich Gewohnheiten und Strukturen. Im ersten Moment ist man selbst vielleicht nicht so begeistert, weil man weiß man muss sich auf etwas Neues einstellen. Durch Zufall kann sich aber etwas Neues ergeben, was noch viel besser ist. Wenn sich also alte Strukturen auflösen, gibt es oftmals besondere Chancen und neue Türen öffnen sich. Diese sind dafür da, dass man durchgehen kann. Also nutzt die Chance mal neue Herausforderungen anzunehmen und etwas Unbekanntes auszuprobieren. Ich freue mich jedenfalls immer, wenn ich mal was „Ungewöhnliches“ ausprobieren kann, Erfahrungen sammeln und dabei noch viele neue Leute und begeisterte Sportler kennenlernen darf.

Was wohl als Nächstes kommt?!  Ich bin gespannt…. & bereit!

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Tipps & Tricks

Training – viele Konzepte, ein Ziel

Michael Kalb vom TEAM WOHLLEBEN berichtet über sein Training als Triathlet.

Wie trainiere ich am besten für einen Triathlon? Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Es gibt ja etliche Trainingskonzepte im Triathlon, jedoch ist es wichtig, das Passende für seinen eigenen Körper und seinen Alltag zu finden. Wie mein Coach Matthias Knossalla zu sagen pflegt: „Das Training ist nur so gut, wie es in Deinen Alltag passt!“


Und genau hier beginnt das größte Problem einiger Athleten. Jeder Athlet hat ein gewisses Pensum an Stunden, dass er innerhalb einer Woche zur Verfügung hat und natürlich optimal ausnutzen möchte. Jedoch hat jedes Trainingskonzept oder Trainer seine eigene Philosophie. Wie zum Beispiel:

  • Klassische Jahresperiodisierung (Grundlagentraining, Aufbautraining, Intensitätstraining, wettkampfspezifisches Training, die Wettkampfphase mit Saisonhighlight und der Erholungsphase)
  • Reverse Periodisierung

Ich persönlich habe vier Jahre lang unter Anleitung eines Trainers mit der klassischen Jahresperiodisierung für den Triathlon gearbeitet. Jedoch habe ich irgendwann gemerkt, dass ich eine Veränderung in meinem Training benötige, um mich weiterzuentwickeln. Im Oktober 2017 habe ich angefangen mit Matthias (Trivolution-Training.com) zusammenzuarbeiten. Wir arbeiten nicht nach der herkömmlichen Periodisierung, sondern nutzen die Vorteile der Reverse Periodisierung. Wichtig ist es, das perfekte Maß von intensiven und lockeren Einheiten zu finden, um nicht über- oder unterfordert zu sein.

Exkurs Reverse Periodisierung:

Bei dem Konzept der Reverse Periodisierung startet man nicht mit endlosen Gundlagen- und Aufbaukilometern in die Saisonvorbereitung. Vielmehr geht es darum zuerst die Unterdistanzleistungen über sehr kurze Strecken zu erhöhen. Dieses neue Niveau an Geschwindigkeit nimmt man dann nach und nach auf die immer länger werdenden Intervalle und Strecken hin zum Saisonhöhepunkt mit.

Ein weiterer Vorteil für zeitlich limitierte Athleten liegt in der unglaublichen Effektivität der Einheiten. Oftmals sind zum Beispiel Radprogramme in den Wintermonaten nicht länger als 60-75 min und erfordern so zwar die Bereitschaft des Athleten sich entsprechend intensiv zu fordern, jedoch muss man nicht drei bis vier Stunden in Kälte und zunehmender Dunkelheit draußen radeln. Ähnliches gilt auch für das Lauftraining. Der natürlich ebenfalls wichtige aerobe Fettstoffwechselanteil des Trainings verschiebt sich in die letzten Wochen vor den Rennen, wobei man dort schon enorm von dem gesteigerten Unterdistanzleistungen profitiert.

Als wir uns dann im Oktober zusammengesetzt haben um die kommende Saison, das bisherige Training, verfügbare Zeit, Trainingslager und Material besprochen haben sind wir schnell auf ein gemeinsames Ergebnis gekommen. Eine feste Wochenstruktur ist der ausschlaggebende Punkt für den Erfolg und gute Leistungen. 25 Stunden Training in der Woche waren mit Familie, Kind, Arbeit und sonstigen Verpflichtungen weder möglich, noch gewollt.

Vielmehr ist der kontinuierliche Trainingsprozess über Wochen und Monate der Weg zum Ziel. Mit diesen Gegebenheiten kamen wir zum gemeinsamen Entschluss, dass eine feste Struktur und Wochenplanung mit ähnlichen Abfolgen der beste Weg für mich sein würde. Das Einzige was sich änderte waren die Längen der Einheiten sowie der Umfang der intensiven Intervalle.  (Siehe Reverse Periodisierung)

Ich konnte mich sehr schnell mit diesem System und dem strukturiertem Wochenplan anfreunden. Nach einem sehr guten Winter in dieser festen Struktur ging es mit der TRIVOLUTION ACTION CREW ins Trainingslager nach Mallorca. Auch hier war das Training völlig anders aufgebaut als ich es aus den vorherigen Jahren kannte. Lange Grundlagen-Einheiten wechselten sich mit knackigen Tempo-Programmen im Wasser sowie an Land ab. Ich war von der Vielzahl an „Redzone“ Einheiten die CoachK (Anspielung auf seinen „schwierig auszusprechenden Nachnamen Knossalla“) auf Lager hatte ziemlich überrascht. Dies zog sich auch durch die komplette Saison im täglichen Training, weshalb ich in den Spitzenbereichen deutlich an Leistung zulegen, was natürlich auch zu deutlich besseren Leistungen im Wettkampf führte.

Durch die veränderte Struktur im Trainingsaufbau wird das Training über das komplette Jahr auch nicht langweilig, denn es wechseln sich Phasen mit deutlich veränderten Schwerpunkten und Einheiten auf dem Weg zum großen Saisonhöhepunkt ab.

Ich kann jedem der unter professioneller Betreuung und mit individueller Trainingssteuerung trainieren möchte das Konzept von TRIVOLUTION-TRAINING nur ans Herz legen.